Um die Jahrhundertwende hatte Lermoos ca. 580 Einwohner. Einige Lermooser fanden Arbeit als Bergknappen beim Blei- und Zinnbergwerk am Breitenkopf.
Der damalige Bergwerksverwalter Ing. Seifert drängte, dass seine Arbeiter den Auf- und Abstieg nicht mehr mit Schneereifen, sondern mit Schiern unternahmen. So wird erzählt, dass jene beiden Lermooser Bergknappen, Hundertpfund Josef und Milan, die ersten Schier besaßen. Auch brachte der damalige Besitzer des Hotel „Post“, Engelbert Jäger, der einen Französischkurs in Lausanne besuchte, zwei Paar „Norwegerschi“ mit nach Hause und probierte diese mit seinem damaligen Postmeister Oberhammer Franz am „Vogeltenne“ aus.
Die Jugend unseres Dorfes war natürlich vom Herumrutschen mit diesen neuen Schiern fasziniert und versuchte auch ein Paar „Bretter“ zu bekommen. Einige nahmen eine möglichst gut gebogene Buche und spalteten sich Bretter heraus, andere entwendeten dem Vater eine Heuschiene und versuchten, daraus Schier zu machen. Ein Paar alte Bergschuhe wurden einfach auf die Bretter genagelt, man brauchte nur mehr mit den eigenen, kleineren Schuhen hineinzuschlüpfen und die Bindung war perfekt.
An einem Sonntag im Jänner 1908 luden Engelbert Jäger, Besitzer des Hotel „Post“ und der damalige Postmeister, Franz Oberhammer, die schibegeisterten Männer ins Hotel „Post“ zur Gründungsversammlung und der „WINTERSPORTVEREIN LERMOOS“ wurde geboren.
Die Namen der Gründungsmitglieder sind heute nicht mehr feststellbar, jedoch ist bekannt, dass unter anderem Engelbert Jäger, Franz Oberhammer, Jakob Hofherr, Martin Sonnweber, Jakob Mayr und Rechtsanwalt Dr. Alois Kerber dem neuen Verein durch ihren Einsatz maßgebliche Impulse gaben. Die ersten Statuten wurden 1912 unter Franz Oberhammer niedergeschrieben.
Im Jahr 1923 hatte der Verein bereits über 40 Mitglieder und Franz Petz wurde als Jugendtrainer verpflichtet.
Am 26. August 1923 wurde der Beschluss gefasst, eine Sprungschanze zu errichten.
Am 20. September 1923 erfolgt die Aufnahme in den Tiroler Schiverband.
Den ersten Sprung über die neuerbaute Sprungschanze wagte der damalige Obmann, Karl Rieder, am 5. Jänner 1924.
Zu den aktivsten Vereinsmitgliedern gehörten damals Schriftwart, Marga Jäger und ihre Schwester, Helene Jäger.
Die Jugendförderung wurde vom WSV Lermoos immer groß geschrieben. Der damalige Jugendwart, Franz Petz, – er legte 1928 in Nesselwang als erster Lermooser die Schilehrerprüfung ab – brachte den jungen Lermoosern die Technik des Lang- und Sprunglaufes bei.
Beim verbandsoffenen Abfahrtslauf am 24. Februar bestätigten die jungen Lermooser ihre Leistungen:
1. | Karl Neuer | Garmisch | 8,11 min |
2. | Gottfried Haas | Lermoos | 9,07 min |
3. | Engelbert Poberschnigg | Lermoos | 10,17 min |
4. | Jakob Haas | Lermoos | 10,18 min |
5. | Anton Petz | Lermoos | 10,29 min |
Im Jahre 1937 wurde von Paul Simon sen., Schuldirektor, Othmar Koch und Tischlermeister, Tobias Hofherr die Idee betreffend einer vereinseigenen Hütte auf dem Grubigstein ins Leben gerufen. Das Holz dafür stellte die Gemeinde Lermoos gratis zur Verfügung.
Im Jahr 1938 übergaben Othmar Koch und Paul Simon das vorbereitete Holz bzw. Schindeln dem damaligen Wintersportverein. Sie erhielten dafür das lebenslange "Schlüsselrecht" für die Hütte. Mit Hilfe vieler freiwilliger Helfer wurde sodann, unter Obmann, Albert Sam, der nördliche Teil der Hütte erbaut.
In der wirtschaftlich schwierigen Zeit nach dem Krieg, wurde Erich Hundertpfund bei der Jahreshauptversammlung am 23. November 1947 zum Obmann gewählt. Es mussten neue Statuten aufgestellt werden und der Verein wurde dabei in „SCHICLUB LERMOOS“ umbenannt.
Bei der Jahreshauptversammlung des Skiclubs 1948 im Gasthof Bahnhof wurde die Idee zum Liftbau geboren. Ursprünglich wollte der Skiclub zur Beförderung der Skiläufer selbst einen Lift am Brandhang bauen; dazu wurde ein Zugseil von der Tiroler Zugspitzbahn organisiert. Die Realisierung dieses Projektes scheiterte letztendlich an den fehlenden Geldmitteln.
Den ersten Schlittenlift baute dann 1949 eine Gesellschaft unter Federführung von Jäger Engelbert, Hotel Post. Die Kosten von ca. S 40.000,- wurden teils durch Gesellschaftereinlagen, teils durch Spenden aufgebracht.
Am 9. November 1949 trat der Schi-Club Lermoos dem Allgemeinen Sportverband Österreich (ASVÖ) bei.
1952 richtete der SC Lermoos die erste größere Veranstaltung nach dem Krieg aus, die Tiroler Meisterschaften.
Lermoos führte als erster Verein Österreichs Grasskirennen durch. Das erste Rennen am Kohlberg gewann 1968 Otto Sam. Der Grasski-Europacup geht auf eine Initiative von SCL- Funktionären zurück, die diesen Cup durch 2 Jahre federführend organisierten (Gründung des Europacups, 1. Präsident Otto Sam, 1. Sieger Helmut Rauter).
1968 wird nach einer turbulenten Jahresvollversammlung Ernst Leitner („Borini“) zum neuen Obmann und Josl Rieder zum Präsidenten gewählt.
Im Jahre 1970 wird eine moderne Zeitnehmung der Firma „HEUER“ angeschafft. Helmut Haas wird als Jugendtrainer angestellt.
Vom 11. – 15. März werden die 1. Internationalen Juniorenrennen um die „Grubig Trophäe“ ausgetragen an dem sich Mannschaften aus der Schweiz und aus Deutschland beteiligen. 133 Läufer sind am Start darunter Philipp Roux, Franz Klammer, Hans Hinterseer, Andrä Arnold, Gerold Santer, Bartl Gensbichler, Robert Schuchter sowie Marie-Theres Nadig, Pamela Behr, Brigitte Totschnigg, Ingrid Eberle, Irmgard Lukasser usw.
Im Winter 1975 verstarb der verdienstvolle Obmann ERNST LEITNER. Aus der Neuwahl des Ausschusses ging Pfarrer Josef Friedle als Obmann hervor.
Im Jahre 1977 hat eine neue Ära beim SKIKLUB LERMOOS hat seinen Anfang: Pepi Pechtl wird zum Obmann gewählt.
Am 21.01.1979 findet ein TSV Landescuprennen mit 187 Startern in Lermoos statt und am 16.10. 1979 wird ein weiterer Schritt in Richtung internationale Skirennen getätigt:
Die RSL- und SL-Strecke „Brand“ von der Mittelstation werden von der FIS homologiert. Der 1. Internationale FIS-Herrenslalom wird ausgetragen am 09.01.1980, es waren 140 Läufer gemeldet. Ingemar STENMARK und Reinhard TRITSCHER starten als Vorläufer. Sieger wurde Anton Steiner.
Am 09.01.1981 findet der 2. FIS-Herrenslalom statt. Am 21.01.1982 wird der 3. FIS-Herrenslalom ausgetragen. Vorläufer Christian Neureuther - Sieger: Orlainsky vor Kaiwa und Canac.
Am 28. und 29.01.1983 gelangen die ersten Europacuprennen im Bezirk Reutte zur Austragung. Es waren zwei Riesentorläufe. Sieger waren FOPPA Riccardo (ITA) und STUFFER Hans (BRD).
Am 10. Dezember 1983 wird der Ausschuss auf die Dauer von 3 Jahren, bestehend u.a. aus Pepi Pechtl, Herbert Eberle, Matthias Schonger, Gerd Haas, Helmut Haas, Otto Sam, Adalbert Koch, Josef Haas, Franz Eberle, Alfred Stricker, Walter Haas, Fritz Petz und Präsident Josl Rieder, gewählt.
1988 feierte der Skiklub Lermoos das "80jährige" Bestehen. Neben der Festveranstaltung wird ein Fußballspiel ÖSV-Old Stars gegen Skiklub Lermoos ausgetragen. Dieses endet 4:4, die Kastelruther Spatzen gestalten den Unterhaltungsabend.
I
n der Zeit vom 14.02. bis 16.02.1992 stellen Bernhard Mair und Elmar Hofherr den 1. Weltrekord im Dauersnowboarden (50 Stunden) auf.Im Jahr 1998 standen bei der Jahreshauptversammlung Neuwahlen an. Dabei konnte am 10.07. kein neuer Ausschuss gewählt werden. Der bisherige Ausschuss war nicht mehr bereit, neuerlich zu kandidieren. Bernhard Mair und Elmar Hofherr konnten ihren eigenen Weltrekord im Dauersnowboarden mit 72 Stunden übertreffen.
OBMÄNNER
„WINTERSPORTVEREIN LERMOOS“
1908 - 1914 Engelbert Jäger/ Franz Oberhammer
1923 - 1928 Karl Rieder
1928 - 1929 Dr. Alois Kerber
1929 - 1930 Hermann Lagg
1930 - 1931 Karl Rieder
1931 - 1932 Tobias Hofherr
1932 - 1933 August Fischer
1933 - 1936 Jakob Hofherr
1936 - 1938 Engelbert Poberschnigg
1938 - 1945 Albert Sam
1945 - 1947 Jakob Hofherr
OBMÄNNER
„SKIKLUB LERMOOS“
1947 - 1959 Erich Hundertpfund
1959 - 1963 Paul Simon
1963 - 1965 Othmar Kössler
1965 - 1968 Gotthard Linder
1968 - 1975 Ernst Leitner
1975 - 1977 Pfarrer Josef Friedle
1977 - 1998 Pepi Pechtl
1998 - 2006 Kurt Schuster
2006 - 2010 Johannes Lagg
2010 - 2014 Peter Keller
ab 2014 Gerd Haas